Thursday 6 December 2012

LEIDET UNSEREN KANTONSSCHULEN AN ZU WENIG PROFESSIONALITÄT?

Quelle: http://www.agro-marketing.ch/thurgau/wp-content/uploads/Thurgauer_Zeitung_Packshot.jpeg

Nach dem Besuch im CYP in Zürich sind mir die Eindrücke der Professionalität geblieben. Es war einfach enorm spannend zu sehen, wie alles bis zum allerletzten Detail organisiert und durchdacht war. Ja, ich gebe es zu, es hat mich beeindruckt.
Ich habe anderswo auf dieser Seite über den Unterschied zwischen Berufspädagogik und Gymnasialpädagogik berichtet. Die Frage nun lautet vielmehr, ob die Freiheit die an den Kantonsschulen herrscht als negativ betrachtet werden kann? Kann es sein, dass unsere Jugend die duale Berufssbildung und die Kombination von Theorie und Praksis soviel vorteilhafter einschätzen, dass sie diese Ausbildung gegenüber der gymnasialen Ausbildung bewusst vorziehen, - auch wenn sie als Schüler und Schülerinnen 'das Zeug' dazu hätten gute Kantonsschüler und - Schülerinnen zu werden?  Es wäre spannend von Beruffachschüler und - Schülerinnen wie auch von Kantonsschüler/-schülerinnen zu hören, wie sie darüber empfinden! Zumal man heute mit der Passerelle nach bestandener Berufsmaturität den gleichen Stand hat wie Kantonsschulabsolventen und Kantonschulabsolventinnen, ist der Vergleich der zwei Ausbildungen - Gymnasien oder Beruffachschulen - mehr als berechtigt!

Heute (7. Dezember 2012) konnte man folgenden Salzkorn in der Thurgauer Zeitung lesen: 

Sag mir, wo die Gymeler sind, wo sind sie geblieben? Im Kanton St.Gallen gehören sie zur Specie rara, zumindest wenn man die Zahl der hiesigen Gymnasiasten mit jener anderer Kantone vergleicht.
Gut so, sagen die, welche die jungen Leute lieber in einer Berufslehrer und später in ihrem Produktionsbetrieb hätten. Alarmierend finden es die anderen, die ihre Ingenieure und Ärzte im Ausland anwerben müssen, weil der Binnenmarkt ausgetrocknet sei. Also geht ein landesweites Seilziehen um die "besten Köpfe" los.
Doch trifft dies überhaupt den Kern des Problems? Geht es wirklich um die Zahl der Maturanden und nicht viel mehr um die Qualität der Ausbildung? Die Frage ist nicht, wie viele junge Leute ein Maturazeugnis erwerben, sondern wie viele nach einem Jahr noch auf der Universität anzutreffen sind. Matura heisst Reife. An der Reife erweist sich die Qualität der gymnasialen Ausbildungsgangs.
Ein Reifezeugnis erwerben ist nicht schwer, reif zu sein dagegen sehr. J.O.

Ja, mir hat das was zu denken gegeben. Und euch?

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