Sunday 9 June 2013

UDL - UNIVERSAL DESIGN FOR LEARNING




Was ist UDL? UDL ist eine Abkürzung für Universal Design for Learning. Es wurde vor allem von David Rose und sein www.cast.org verfechtet und die Prinzipien der UDL finden nun in vielen Schulen und Institutionen - vor allem in den USA - Verwendung.

Die Theorie sagt, dass man Lernende ganz viel Raum geben muss damit sie erfolgreich lernen können. Jeder Mensch ist anders und das Lernen sei so verschieden wie eine Persons Fingerabdrücke. In Ausbildungsinstitutionen müsse man dies unbedingt berücksichtigen und so flexibles Material und anpassungsfähige Lernaufträge den Lernenden zu Verfügung stellen. 

Man muss sich vorstellen, dass wenn jemanden Blind ist, so kann diese Person genau so gut lernen wie andere auch, aber das Lehrmaterial müsste für ihn in spezieller Blindeschrift vorhanden sein oder sonst müsste er ein Text hören können statt zu lesen, etc. Gleicherweise müsste eine Person in Rollstuhl einen Lift zu Verfügung haben wenn er eine Vorlesungsreihe im dritten Stock beiwohnen möchte. Er kann aber genau so gut lernen wie andere auch solange die äusseren Rahmenbedingungen für ihn und seinen Bedürfnissen angepasst werden.

Gemäss David Rose ist es mit Lernen ganau so. Man muss die Lernsituationen so anpassen können, dass sie für alle Lernende geeignet sind, für Rollstuhl-Benutzer, für Blinde und Gehörlose, für schnelle und langsamere Lernende. Dabei gibt es immer drei Prinzipien zu berücksichtigen:

MULTIPLE MEANS OF REPRESENTATION
Das Material soll unbedingt in verschiedenen Formen zu Verfügung stehen. Als Beispiel aus dem Englisch-Unterricht müsste ein zu lesendes Buch also nicht nur als ganzes Werk zu Verfügung stehen, sondern auch als Easyreader, als Audiodatei, als Film und möglicherweise sogar als Bildergeschichte. Natürlich kommt in der Sprachunterricht dazu, dass es sich um Sprache handelt. Man kann keine Sprache lernen ohne Sprache zu benutzen. Dieses Aspekt darf man natürlich nicht aus dem Auge lassen. Aber um eine Geschichte zu erleben, gibt es nicht nur die Möglichkeit sie zu lesen.

MULTIPLE MEANS OF ACTION AND EXPRESSION
Hier geht es darum, dass die Schüler und Schülerinnen das Gelernte auf verschiedene Arten zeigen dürfen. Es muss nicht immer eine schriftliche Frage-Antwort Prüfung am Schluss geben. Vielleicht können die Schüler und Schülerinnen auch einen Rollenspiel dazu gestalten, oder vielleicht eine Malerei kreieren, die die Hauptpersonen in der Geschichte und ihren Characterzüge darstellt? Vielleicht könnte ein Gedicht dazu geschrieben werden oder auch ein Lied... Es gibt viele Alternativen, wenn man erst nachdenkt.

MULTIPLE MEANS OF ENGAGEMENT
Indem man verschieden Optionen zu Verfügung stellt, können sich die Lernende besser einbringen und dadurch sind sie auch viel motivierter. (Vgl dazu auch insbesondere die konstruktivistische Didaktik von Kersten Reich.) 

Ich glaube, dass es schwierig ist IMMER ALLE diese Aspekte im Unterricht miteinzubringen. Ich glaube aber, dass es wichtig ist, dass wir diese Aspekte nicht aus dem Auge verlieren und dass wir so oft wie möglich versuchen die Probleme der Lernenden zu verstehen und dann auch zu beheben. Ich bin überzeugt, dass vieles in diesem Bereich noch erreicht werden kann.

Und damit dieser Posting auch - soweit wie möglich - UDL konform ist, habe ich oben einen Film zum Thema eingebettet und hier unten könnt ihr den Text hören. Viel Spass :-) 

No comments: